Die Geschichte der Montessori-Initiative e. V.

Die Geschichte der Montessori-Initiative e. V. Itzehoe beginnt zu einer Zeit, in der es noch kein Kindertagesstättengesetz gab. Die Gemeinden waren nicht verpflichtet, jedem Kind einen Kindergartenplatz anzubieten und Plätze waren in Itzehoe Mangelware. Aus dieser Situation heraus ist eine Bewegung entstanden: Eltern, Institutionen, die Stadtverwaltung und die Politik agierten, um neue KiGa-Plätze zu beschaffen. Auf der Welle dieses Engagements kristallisierte sich eine Gruppe von Eltern heraus, die sich für die Pädagogik Maria Montessoris einsetzten und sich bereit erklärt, die Verantwortung für eine Einrichtung zu übernehmen.

Gleichgesinnte gesucht

Ab Dezember 1990 wurde mit Anzeigen in der Norddeutschen Rundschau nach Gleichgesinnten gesucht, die sich für die Montessori-Pädagogik interessierten. Erst auf die dritte Annonce meldeten sich vier Interessierte, von denen zwei dann über längere Zeit bei der Idee blieben. Alle vier sprachen aber andere Menschen an und bei unserem ersten richtigen Treffen im März 1991 waren wir acht Montessori-Begeisterte. Wie fingen wir an? Wir fassten natürlich nicht gleich die Gründung eines Kindergartens ins Auge; wir formulierten kleine, überschaubare Ziele.

Infos, Infos, Infos

Die erste Phase unserer Arbeit bestand darin, Informationen zu sammeln. Wir informierten uns über Kindergartengesetze und Bestimmungen, über Finanzierungsmöglichkeiten, aber auch über die Montessori-Pädagogik und ihre Praxis hier in Norddeutschland. Nach etwa einem Vierteljahr wussten wir mehr über die Verantwortung eines Kindergarten-Trägers als uns vielleicht recht war. Es war die Stunde der großen Mutprobe. Da fiel ein Satz, der uns seitdem immer begleitet hat und heute noch wie ein Leitspruch über unserer Initiative steht: Wenn wir es nicht tun, wer wird es dann tun?

Aus Initiative wird Verein

Und so wandelten wir unsere Initiative im Juni '91 in einen gemeinnützigen Verein um und begann mit der zweiten Phase, dem aktiven Umsetzen. Wir versuchten, das nötige Geld, andere Interessierte und geeignete Räumlichkeiten zu finden. Allen Erwartungen zum Trotz wurden unsere Bemühungen wirklich sehr schnell belohnt - Stadt und Politik versprachen uns sofort ihre Unterstützung bei der Finanzierung; Interessierte kamen durch die Veranstaltungen und Aktionen, die wir durchführten, zu uns. Und im November 1991, im gleichen Jahr also, rief uns die Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie an mit dem Angebot, speziell für uns auf dem Gelände der Jugendhilfe in der Oberen Dorfstraße, Itzehoe, einen Kindergarten zu bauen.

Ein Montessori-Kinderhaus für Itzehoe

Damit begann die dritte Phase - die Detailarbeit. Diese Phase dauerte länger als die beiden anderen Phasen zusammen. Es ging um Verträge, Baupläne, Zuschüsse, Personal und die tausend Dinge, die man braucht, um einen Kindergarten auf die Beine zu stellen. Es war harte Arbeit, und der damalige Vereinsvorstand hat unseren tiefsten Dank dafür verdient: Sie alle haben Enormes geleistet.

Um uns von der harten, trockenen Arbeit etwas abzulenken, begannen wir im Januar 1993 eine Montessori-Kindergruppe aufzubauen. Zuerst einmal pro Woche (ab April zweimal pro Woche) brachten wir unsere Kinder in den Kindergartenräumen der St. Martin Kirche in Oelixdorf zusammen. Diese dritte Phase der Gründung endete, als am 30. Mai 1994 das Montessori Kinderhaus Itzehoe in der Oberen Dorfstraße seine Türe öffnen konnte.

Das zweite Montessori-Kinderhaus entsteht

Die Nachfrage nach Plätzen in unserem Kinderhaus stieg über die Jahre kontinuierlich, ebenso wie unser Wunsch, die Montessori-Pädagogik für mehr Kinder zugänglich zu machen. Mit einer Nachfrage beim Klinikum Itzehoe im Jahr 2008 begann die Planung unseres zweiten Kinderhauses in Itzehoe. Die Resonanz in Klinikum war sofort positiv, denn aufseiten des Klinikums bestand schon der Wunsch, den Mitarbeitern eine den Dienstschichten angepasste, qualitativ hochwertige Betreuung der Kinder zu ermöglichen. Ein erster Kooperationsvertrag wurde geschlossen, das Projekt „Kinderhaus am Klinikum“ begann. Über zwei Jahre wurde geplant und gebaut. Aus witterungstechnischen Gründen konnte die Fertigstellung nicht ganz wie geplant zum 01.08.2010 erfolgen, sodass zunächst eine Containerlösung herhalten musste. Aber am 31.01.2011 war es dann soweit: das neue Montessori Kinderhaus am Klinikum konnte bezogen werden. Träger auch des zweiten Hauses ist die Montessori-Initiative e. V.; das Klinikum Itzehoe hat das Belegrecht an 30 Plätzen.

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